Schwarzarbeit: Das Zusatzeinkommen unter der Hand
Kurze Zusammenfassung zur Schwarzarbeit
Nicht nur das Arbeitsrecht sieht Sanktionen gegen Schwarzarbeit vor, sondern auch das Strafgesetz. Schwarzarbeit steht in Deutschland unter Strafe.
Die Grundlage bei diesem Rechtsverstoß bildet das Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetz. Arbeiten Empfänger von Sozialleistungen schwarz, hat das Auswirkungen auf diese und kann zusätzlich zu einer weiteren Strafanzeige führen.
Hartz-4- und Sozialhilfeempfänger, die schwarz arbeiten, können für Leistungen gesperrt werden. Mehr zu den möglichen Sanktionen erfahren Sie hier.
Dadurch, dass Menschen schwarzarbeiten, entgehen dem Fiskus in Deutschland jährlich hohe Geldsummen. Die eigentliche Grenze zwischen einfacher Nachbarschaftshilfe und Schwarzarbeit ist dabei sehr dünn und kann schnell dafür sorgen, dass illegale Beschäftigung Strafen nach sich zieht.
Übersicht:
Ab wann beginnt Schwarzarbeit?

Bei der Antwort auf die Frage: „Was ist Schwarzarbeit?“, hilft die Definition, die der Gesetzgeber im sogenannten Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetz (SchwarzArbG) festgeschrieben hat. Laut § 1 Absatz 2 SchwarzArbG leistet eine Person mitunter Schwarzarbeit, wenn Sie
- Melde-, Aufzeichnungs- oder Beitragspflichten in Bezug auf Einnahmen ignoriert, die durch Dienst- oder Werkleistungen entstanden sind.
- steuerlichen Pflichten nicht nachkommt.
- ein bestehendes, selbständiges Gewerbe nicht meldet.
- zulassungspflichtige Handwerkstätigkeiten innerhalb eines Gewerbes betreibt, ohne in der Handwerksrolle eingetragen zu sein.
Kurz gesagt: Personen, die in der Wirtschaft tätig sind und davon finanziell profitieren, ohne den gesetzlich festgelegten Melde- und Steuerpflichten nachzukommen, gelten im Arbeitsrecht als Schwarzarbeiter. Doch so eindeutig und einfach, wie es das Gesetz hier klingen lässt, ist die Bestimmung von unrechtmäßiger Beschäftigung dann doch immer nicht.
Gerade wenn es darum geht, dass sich Nachbarn und Freunde gegenseitig bei anfallender Arbeit unterstützen, ist vielen oft nicht klar, wo die Grenze zwischen hilfreicher Geste und meldepflichtiger Dienstleistung zu ziehen ist. Tatsächlich gibt es keine präzise Einnahmegrenze, die hier beachtet werden kann. Entscheidend ist, ob Hilfsbereitschaft oder der Euro der ausschlaggebende Faktor ist. Fließen dauerhaft nennenswerte Beträge, gilt die Definition von Schwarzarbeit allgemeinhin als erfüllt.
So wird Schwarzarbeit nach dem Gesetz bestraft

In Deutschland werden Fälle von Schwarzarbeit häufig dann aufgedeckt, wenn Nachbarn oder andere Personen, die Zeugen werden, den Zoll informieren. Die rechtlichen Konsequenzen richten sich nach den Bußgeldvorschriften im SchwarzArbG und den Umständen des Einzelfalls.
So kann es dazu kommen, dass ein Handwerker die Küche seines Nachbarn fliest und unter der Hand mit 350 Euro bezahlt wird. Die Strafe bei Schwarzarbeit in diesem Beispiel ergibt sich aus einem Strafverfahren, da der Handwerker Sozialabgaben vorenthalten und Steuerhinterziehung betrieben hat. War er zeitgleich in einem Betrieb angestellt, können Strafen wegen Vertragsbruch hinzukommen.
Wer also nicht eine Strafe wegen Schwarzarbeit, die privat unternommen wurde, erhalten will, sollte darauf achten, die Grenzen von Nachbarschaftshilfe und Gefälligkeit nicht zu überschreiten. Im Zweifelsfall können sich Betroffene von versierten Rechtsanwälten für Arbeitsrecht beraten lassen. Einige sind sogar auf Schwarzarbeit spezialisiert.
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